Gemeinde Dreiheide

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten der Gemeinde Dreiheide
Montag 09:00 - 12:00 Uhr
Dienstag 09:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch geschlossen
Donnerstag 09:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 16:00 Uhr
Freitag 09:00 - 12:00 Uhr

Ihre Ansprechpartner

Gemeindeverwaltung

Bürgerbüro und Sachbearbeitung

Ines Liebschwager / Telefon: 03421 - 72 17 13 / Fax: 03421 - 72 17 33 / E-Mail: info@gemeinde-dreiheide.de

 

Sekretariat und Sachbearbeitung

Telefon: 03421 - 72 170 / Fax: 03421 - 72 17 33 / E-Mail: info@gemeinde-dreiheide.de

 

Mitarbeiter Bauhof (Stamm)

Hans-Jürgen Dauterstedt

Thilo Brandt

Markus Hasenbein

Kontakt über Gemeindeverwaltung

 

 

Daten und Fakten

Basisdaten der Gemeinde Dreiheide
Bundesland Sachsen
Regierungsbezirk Leipzig
Landkreis Nordsachsen
Verwaltungsgemeinschaft Torgau
Höhe 85 m ü. NN
Fläche 33,53 km²
Einwohner Dreiheide gesamt: 2.130
  OT Großwig: 497
  OT Süptitz: 1.155
  OT Weidenhain: 478
  Stand: 31.12.2022
Postleitzahl 04860
Vorwahl 03421
Gemeindeschlüssel 14730100
Gemeindegliederung 3 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung Schulstraße 4, 04860 Dreiheide OT Süptitz
Webpräsenz https://www.dreiheide.de
Bürgermeisterin Frau Karsta Niejaki

Die drei Ortsteile der Gemeinde Dreiheide

Süptitz, Großwig und Weidenhain

Süptitz

Süptitz hat eine Geschichte von über 1000 Jahren. Um 940 wird Sipnizi als ein deutscher Burgort beschrieben, der  im Gau Nisizi an der deutschen Grenzmark liegt. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1004. Um das Jahr 1000 eroberten die Wenden das Gebiet und 100 Jahre später wurden unter Benno von Meißen  dort Deutsche angesiedelt.

Im Mittelalter wurde Wein und Hopfen recht häufig in unserer Region angebaut. Belgern, Torgau und Süptitz werden genannt. In Süptitz wurden für den Weinanbau die Süptitzer Berge mit ihren Südhängen genutzt. Um 1300 waren hier 29 Winzer tätig, die ihren eigenen Weinberg besaßen. Die Süptitzer Winzer waren als geschickte Weingärtner bekannt und die Landesherren erteilten ihnen eine Vielzahl von Vorrechten. Sie brauchten keine Steuern zahlen und waren vom Frondienst befreit. Neben den Winzern nahm auch der Staat hier den Weinanbau in die Hand. Wahrscheinlich da, wo die alte Burg stand, wurde unter markgräflicher Regierung  im Jahre 1358 ein etwa 11 Hektar großer Weinberg angelegt.

Ein Bergvoigt, ein Winzermeister und mehrere Winzerknechte übernahmen die Pflege der Reben. Unter Markgraf Friedrich dem Streitbaren (1381 - 1421) nahm der Weinanbau einen besonderen Aufschwung.
Ab 1426 zogen die Hussiten, aus Böhmen kommend, plündernd durch das Land und brachten dem Süptitzer Weinanbau  den Ruin. Mühselig wurde das Zerstörte wieder aufgebaut und der Weinanbau florierte wieder.

300 Jahre später erlitten die Süptitzer und der Weinanbau einen erneuten Rückschlag. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges hauste der schwedische Feldmarschall Banner, mit seinen zügellosen Horden 1637 fünf Monate lang in und um Torgau. Die Weinberge wurden erneut verwüstet und es dauerte wieder Jahre bis alles aufgebaut war. Im Jahr 1652 wurde ein neues Preßhaus gebaut, mit einer größeren Baumpresse. In einem Arbeitsgang konnten 25 Fässer Wein gepresst werden. Für die Düngung der Reben wurden auch große Mengen von Schafsmist gebraucht, so dass zu diesem Zwecke eine Amtsschäferei errichtet wurde, aus der später das Gut Zietenhof wurde. Die umliegenden Bauern mussten ihre Felder und Wiesen als Weideland zur Verfügung stellen und in der Weinlese mithelfen. Nach Beendigung der Weinlese wurde das Mostfest gefeiert (vgl. Neues Torgauer Kreisblatt 28.11.1994).

Im Verlauf des Siebenjährigen Krieges fand die Schlacht bei Torgau am 3. November 1760 auf den Süptitzer Höhen statt. Hans Joachim von Zieten (genannt Zieten aus dem Busch) errang für die Preußen unter Friedrich II. einen Sieg gegen die Österreicher. Die Schlacht bei Torgau auf den Süptitzer Höhen war die letzte und zugleich verlustreichste Feldschlacht des 18. Jahrhundert.

1815 traten die Preußen, als Folge des Wiener Kongresses, die Herrschaft in unserem Land an. Der Weinanbau verlor an Bedeutung und 1817 wurden die nun königlich- preußischen Weinberge meistbietend verkauft.

Mit der zunehmenden Rodung der Wälder und der Entwässerung der Wiesen wurde der Wasserhaushalt nachhaltig beeinträchtigt, so dass die Rebstöcke weniger Wasser bekamen und der Ertrag von Jahr zu Jahr abnahm. Die Weingärten wurden zu Ackerland und Obstgärten umgewandelt. 1900 stellte die letzte Weinpresse die Arbeit ein.

Am 3. November 1860, also 100 Jahre nach der Schlacht auf den Süptitzer Höhen, wurde ein Denkmal enthüllt, welches von dem Torgauer Bildhauer Conrad dem Älteren geschaffen wurde. Es ist eine steinerne Siegessäule, die einen preußischen Adler trägt. 1952 wurde der Adler auf Denkmal, zusammen mit der Einfriedung eingegrabenen Geschützrohren, zwecks Metallbeschaffung  von Volkspolizisten entfernt.

Großwig

Großwig ist eingebettet zwischen den Ortsteilen Süptitz und Weidenhain. Die Ersterwähnung des Ortes kann zurzeit mit dem Jahr 1383 datiert werden. Jedoch  laufen von der Gemeinde Dreiheide Anfragen bei verschiedenen Stellen um die tatsächliche urkundliche Ersterwähnung zu ermitteln.

Der heutige Ortsname Großwig leitet sich aus dem slawischen Wort "Grusa" (= Birne oder Birnheim) ab, sodass die Siedlung slawischen Ursprungs ist.( vgl. Oelschner, 1997, S. 8). Das Straßenangerdorf wurde besonders durch das Rittergut geprägt, in welchem die Anwohner als Tagelöhner Arbeit fanden.

Bis heute hat sich das Gutshaus erhalten, in dem sich jetzt die Kindertageseinrichtung befindet.

Mit der Großwiger Ortsgeschichte verbindet sich auch die Geschichte von zwei Wasser- und zwei Bockwindmühlen. Als letztes Erinnerungsstück, wurde in Richtung Süptitz an der B 183 stehend, "Hübners Mühle" aufwendig restauriert.

Im Wappen von Großwig befindet sich der Rehbock, als Zeichen für den großen Wildbestand.

Weidenhain

Weidenhain liegt am östlichen Rand der Dübener Heide. Es ist zwei Kilometer von Großwig und fünf Kilometer von Süptitz entfernt. Alle drei Dörfer befinden sich an der B 183, die die Städte Torgau und Bad Düben in der Region verbindet.

Weidenhain , das ursprünglich flämische Dorf , wurde 1151 ( noch nicht belegt ) erstmals erwähnt. Das Wahrzeichen der Gemeinde ist die  "Bärensäule", die sich an der B 183 zwei Kilometer von Weidenhain entfernt, in Richtung Pressel, befindet. Seit mehreren Jahrhunderten wird folgende Geschichte zur Errichtung der "Bärensäule" überliefert. Der damalige Kurfürst August von Sachsen  habe 1562 sich bei der Bärenjagd verletzt und sei zum Schutz vor dem Bären auf einen Baum in den Weidenhainer Wäldern geklettert. Der Förster Thomas Meißner soll den Bären erschossen haben und so dem Kurfürsten das Leben gerettet haben (vgl.Landratsamt Torgau- Oschatz, 2006 S. 120). Das Handbuch der Stadt Torgau von 1563 lässt den tatsächlichen Grund für die Errichtung dieser Säule erkennen. Die Säule mit dem Wappen der Stadt Torgau, des Kurfürsten und die Abbildung eines Bären, stellt einen Grenzstein dar, welche errichtet wurde um das natürliche Begrenzungszeichen, eine alte Eiche, abzulösen und die Grenze zur Holzmark Pretschau zu markieren (vgl. Oelschner, 2008).

Seit März 2001 steht gleich neben der "Bärensäule" eine etwa 1,70 m hohe Bärenskulptur. Diese wurde von englischen Studenten während eines Holzskulpturen- Wettbewerbes gefertigt und vom Verein Dübener Heide an die Gemeinde übergeben.

Ganz in der Nähe befindet sich das Naturschutzgebiet Zadlitzbruch mit seinem Moorgebiet und seltenen Pflanzen.

Nicht weit von der "Bärensäule" steht das "Forsthaus Pretschau", wo jährlich das traditionelle Schützenfest stattfindet.

Die Weidenhainer Kirche, ist eine im 13.Jahrhundert errichtete dreischiffige, spätromanische Basilika mit Rundapsis und einer reichlichen  romanisch- gotischer Innenausstattung. Bis heute hat sich ein Teil dieser Ausstattung in den Freskenmalereien erhalten.

Das Wappen von Weidenhain hat als bestimmendes Merkmal die "Bärensäule", einen Nadelbaum und einen Laubbaum. Es wird die enge Verbindung mit der Geschichte des Ortes dargestellt und ein Verweis auf die waldreiche Umgebung des Ortes gegeben.